Beckford

[539] Beckford, William, engl. Schriftsteller und großer Sonderling, geb. 1759 in London, gest. 2. Mai 1844, Sohn eines Aldermans von London, erbte ein kolossales Vermögen, machte ausgedehnte Reisen auf dem Kontinent und baute sich dann an verschiedenen Orten Englands luxuriös ausgestattete Schlösser, auf deren einem er sein üppiges und einsiedlerisches Dasein beschloß. Schon 1780 trat er literarisch mit der Satire »Biographical memoirs of extraordinary painters« auf; berühmt machte ihn der erst französisch geschriebene, dann von ihm selbst ins Englische übersetzte, großartig angelegte Roman »Vathek« (1786, neue Ausg. 1891), der einen wilden arabischen Stoff mit ungewöhnlicher Kraft und mächtiger, oft zügelloser Phantasie, aber auch mit bitterstem Sarkasmus behandelt. Die Episode »The hall of Eblis« erklärte Byron für unübertrefflich; auf »Manfred« hat sie stark eingewirkt. Weniger bedeutend sind seine spätern Romane; einige Reiseschilderungen sind leicht und geschmackvoll ausgeführt. Vgl. »Memoirs of Will. B.«, hrsg. von Redding (Lond. 1859, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 539.
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