Bekleidungswirtschaft

[580] Bekleidungswirtschaft der Truppen, die Beschaffung der Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände, geschieht im deutschen Heer durch die Truppen, wobei gegenüber der Versorgung aus Depots durch die Heeresverwaltungen Ersparnisse erzielt werden. Seit 1890 erleichtern Korpsbekleidungsämter die B. durch Beschaffung des Rohmaterials im großen (meist auf dem Wege der Ausschreibung) sowie durch Erledigung der Arbeitsaufträge der Truppen in der dazu gehörigen Handwerkerabteilung (80 Ökonomiehandwerker). Innerhalb der Truppe ist der Kommandeur, dem eine aus Offizieren und einem Zahlmeister gebildete Bekleidungskommission zur Seite steht, für die B. verantwortlich. Die Ausführung der Arbeiten liegt den Ökonomiehandwerkern auf den Regiments- (Bataillons-) Handwerkstätten ob. Die im Gebrauch befindlichen Stücke der Ausrüstung werden nach Maßgabe der verschieden bemessenen Tragezeit von Zeit zu Zeit eine Garnitur herunterrangiert, die letzte ausrangiert. Aus ihr gelangen an die zur Entlassung kommenden Mannschaften nach Bedarf Anzüge zur Verteilung, die übrigen Stücke werden zur Ausbesserung verwendet oder verkauft.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 580.
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