Bierstadt [2]

[850] Bierstadt, Albert, Maler, geb. 7. Jan. 1830 in Solingen, gest. 18. Febr. 1902 bei New York, kam[850] als zweijähriges Kind mit seiner Familie nach Amerika (New Bedford, Massachusetts). Nachdem B. als Knabe mit Kreidezeichnen begonnen, versuchte er sich seit 1851 in der Ölmalerei und begab sich 1853 nach Düsseldorf, wo er unter Lessing, Andreas Achenbach und Leutze rasche Fortschritte machte, und besuchte dann Italien. 1857 kehrte er in die Heimat zurück, begleitete im folgenden Jahre die Expedition des Generals Lander nach dem Südpaß in den Rocky Mountains und bereiste dann mit zwei Begleitern unter großen Gefahren den Osten. Die Früchte dieser Reise waren zwei Gemälde: Landers Pik und Laramie Pik (letzteres in der Kunstakademie zu Buffalo). Seinen Ruf gründete vornehmlich das Bild: Sonnenschein und Schatten (1862). Er machte dann noch mehrere gleich abenteuerliche Reisen an den Salzsee, den Columbiasee etc., die ihm Stoff zu bedeutenden Schöpfungen lieferten. Nach seiner Rückkehr ließ er sich in New York nieder, lebte dann seit 1866 in seinem Landhaus zu Irvington am Hudson und erhielt große Aufträge für das Kapitol in Washington, für das er namentlich die Entdeckung des Hudsonflusses schilderte. Im Winter 1867/68 hielt er sich in Rom und Neapel auf, wo er den Ausbruch des Vesuvs darstellte. Er malte mit Vorliebe gewaltige Naturszenen, wilde, ungeheuerliche Gebirgsbilder in der romantischen Auffassung und Färbung der alten Düsseldorfer Schule. Von seinen Hauptwerken sind noch zu nennen: Sturm im Felsengebirge, das goldene Tor, die Dome des Yosemitetals, Mount Tacoma im Staat Washington an der Pacificküste, die letzten Büffel und die großen Bäume Kaliforniens.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 850-851.
Lizenz:
Faksimiles:
850 | 851
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika