[23] Bläser, Gustav, Bildhauer, geb. 9. Mai 1813 in Düsseldorf, kam 1833 in Rauchs Atelier nach Berlin, wo er bis kurz vor dessen Ende tätig war, und starb 20. April 1874 in Kannstatt. 1845 begab er sich nach Rom, von wo ihn jedoch der Auftrag, eine der acht Schloßbrückengruppen zu modellieren, nach Berlin zurückrief. Die von ihm geschaffene Gruppe, den Moment darstellend, wo der Krieger unter dem Schutz der Minerva zum Kampf ausfällt (s. Tafel »Bildhauerkunst XV«, Fig. 1), ist die in der Komposition vollendetste der Reihe. Spätere Werke Bläsers sind: der Prophet Daniel für die Schloßkuppel in Berlin, die Bronzestatue des Bürgermeisters Franke in Magdeburg, die Sandsteinfiguren von Jeremias, Daniel und Karl d. Gr. für die Friedenskirche in Potsdam, die Marmorhermen von Dante, Petrarca, Tasso und Ariost für Charlottenhof bei Potsdam, die kolossale Reiterstatue Friedrich Wilhelms IV. für die Kölner Rheinbrücke, die bronzene Reiterstatue Friedrich Wilhelms III., ebenfalls in Köln, und die anmutige Statue der Gastfreundschaft (Berliner Nationalgalerie). Seine Werke zeichnen sich durch frische Auffassung der Natur im Anschluß an die Formenbildung der Antike aus.
Meyers-1905: Bläser [2] · Bläser [1]