Bondi

[199] Bondi, Clemente, ital. Dichter, geb. 27. Juni 1742 in Mezzano bei Parma, gest. 20. Juni 1821 in Wien, wurde Jesuit und Professor der Beredsamkeit zu Parma, wo er seine berühmte »Giornata villereccia«, eine komische Schilderung der ländlichen Freuden der Konviktualen (Parma 1773), dichtete. Als er die Aufhebung des Jesuitenordens in einer Kanzone gefeiert hatte, mußte er sich eine Zeitlang in Tirol verbergen. Dann lebte er in Venedig, Mantua und Mailand, bis Erzherzog Ferdinand ihn zu seinem Bibliothekar in Brünn (1797) und zum Erzieher seiner Söhne ernannte. Später lebte B. in Wien. Er schrieb lyrische, didaktische und satirische Gedichte in edlem Stil und gewandtem Versbau. Seine »Opere« erschienen Venedig 1798, 6 Bde., u. ö.; Prachtausgabe, Wien 1808, 3 Bde.[199]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 199-200.
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199 | 200
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