Borromĭni

[238] Borromĭni, Francesco, ital. Architekt, geb. 1599 in Bissone bei Mailand, wurde Schüler Carlo Madernas in Rom, nach dessen Tode er anfangs unter Berninis Leitung Baumeister an der Peterskirche ward. Er endete in einem Anfall von Hypochondrie aus Neid über den Ruhm Berninis 1667 durch Selbstmord. Phantasievoll von Natur, gelangte er bald zu bizarren Konstruktionen, überhäuften Verzierungen und einer gesuchten Vermeidung aller geraden Linien, die charakteristische Eigentümlichkeiten seiner Bauwerke sind, woraus sich der sogen. Jesuitenstil (s.d.) entwickelte. Seine hervorragendsten Schöpfungen sind die Kirche San Carlo alle quattro Fontane, das Oratorium von San Filippo Neri, der Palazzo Falconieri in Rom und die Villa Falconieri bei Frascati.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 238.
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