Brennpflanzen

[389] Brennpflanzen, Pflanzen mit Brennhaaren, die bei Berührung Jucken, Rötung und Schwellung der Haut verursachen. Viel heftiger als unsre beiden Nesseln wirken Urtica-Arten in den Tropen. Andre B. finden sich unter den amerikanischen Loasazeen (Cajophora, Loasa), den Hydroleazeen (Wigandia urens), den Euphorbiazeen (Jatrophaureus) und Malpighiazeen (Malpighia urens). Das Brennen entsteht dadurch, daß die Brennhaare in die Haut eindringen,[389] abbrechen und eine Flüssigkeit in die Wunde ergießen. Man hielt den wirksamen Stoff früher für Ameisensäure, er ist aber wohl ein eiweißartiger Körper, der vielleicht enzymartig wirkt. Auf viele Raupen, junge Gänse und Truthühner wirkt das Nesselgift wenig oder gar nicht. Das durch Brennesseln hervorgerufene Jucken wird am besten durch möglichst baldiges Einreiben mit verdünnter Ichthyollösung beseitigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 389-390.
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