Bruch [2]

[472] Bruch, in der Mineralogie die Form der Trennungsfläche, die beim Zerschlagen eines Minerals entsteht; vgl. Mineralien (physikalische Eigenschaften). In der Geologie soviel wie Zerreißung, Verwerfung (s.d.). – Im Bergbau Einsturz, Zusammenbruch eines bergmännischen Baues. Tagebruch (Binge, Pinge), eine infolge des Zusammensturzes eines Grubenbaues, Abbauhohlraumes oder ganzen Bergwerkes in der Erdoberfläche entstandene kessel- oder trichterförmige Vertiefung. Zu Bruche gehen, zusammenstürzen; zu Bruche bauen, durch Abbau einen B. herbeiführen; zu Bruche werfen oder bringen, einen B. absichtlich herbeiführen. – In der Jägerei heißt B. ein Zweig von Laub- oder Nadelholz, der nach erfolgreicher Jagd an die Kopfbedeckung gesteckt wird; auch ein Zweig, durch den man den Anschuß und die Fährte des Hoch- oder Schwarzwildes, namentlich bei der Nachsuche auf ein verwundetes Stück, bezeichnet (Verbrechen der Fährte).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 472.
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