Buchdruckfarbe

[532] Buchdruckfarbe (Buchdruckerschwärze, Druckerschwärze), schwarze Firnisfarbe für den Buchdruck, muß leicht an den Zügen der Schrift hat. ten, scharfe, reine Abdrücke geben, schnell trocknen und nach dem Trocknen des Druckes selbst bei starkem Reiben nicht abfärben (abschmieren). Die B. wurde ursprünglich von den Buchdruckern selbst aus Leinölfirnis und Ruß bereitet, seit Anfang des 19. Jahrh. wird sie fabrikmäßig hergestellt, wobei oft billigere Materialien, wie Kolophonium, nordamerikanisches weißes Pech, Teer, schwerer, aus Steinkohlenteer oder Petroleumrückständen gewonnener Flammenruß Verwendung finden. Man unterscheidet seine Illustrationsdruckfarbe, Werk- oder Zeitungs-, Schnell- oder Handpressenfarbe und Rotationsmaschinenfarbe, die vor allen Dingen rasch trocknen muß und nicht kleben darf, ferner für den Steindruck Gravier-, Feder- und Kreidedruckfarbe. Die Farben zu buntem Druck werden in trocknem [532] Zustand oder fertig mit Firnis verrieben, oder auch als Teigfarben geliefert. Anilinfarben zeigen meist vorzügliches Lüster und Feuer nach dem Druck, sind indes in der Mehrzahl wenig lichtbeständig. Vgl. Goebel, Die B. (St. Gallen 1886); Andes, Öl- und Buchdruckfarben (Wien 1889); Champour, Manuel du fabricant d'encres de toute sorte (in den »Manuels-Roret«, Par. 1878); »Farbe (von R. Rübenkamp) und Papier (von P. Klemm) im Druckgewerbe« (hrsg. von Klimsch u. Komp., Frankf. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 532-533.
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