Cajamarca

[691] Cajamarca (spr. kocha-), Departement der südamerikan. Republik Perú, an der Grenze gegen Ecuador, 32,482 qkm mit (1896) 442,412 Einw. Das hochgelegene Departement wird von der Küstenkordillere durchzogen, erzeugt Mais, Weizen, Kartoffeln, Tabak. Der Viehstand beträgt 50,000 Pferde, 100,000 Rinder, 160,000 Schafe (Jahresertrag 3 Mill. kg Wolle). Die Industrie liefert Woll- und Baumwollgewebe, Strohhüte, Goldarbeiter waren. Der Silberbergbau hat in neuester Zeit zugenommen; auch Kupfer, Eisen und Kohle sind vorhanden. – Die gleichnamige Hauptstadt liegt 2736 m ü. M., in einer fruchtbaren Ebene am Rio Criznejas (Nebenfluß des Amazonas), ist durch Eisenbahn mit Pacasmayu am Stillen Ozean verbunden, hat eine Hauptkirche mit reicher Architektur, Rathaus (Cabildo), höhere Schule, Gefängnis (in dem Pizarro 1532 den Inka Atahualpa gefangen hielt) und (1889) 12,000 Einw., die gute Stahlwaren (Waffen, Pferdegebisse), Strohhüte, Wollen- und Baumwollenstoffe liefern. C. ist Sitz eines deutschen Konsuls. 5 km östlich liegt das Dorf Bañodel Inca mit gashaltiger Schwefelquelle (54°), in deren 4 m weitem Trichter Atahualpas goldener Thron versenkt sein soll, und bei der er einen Palast hatte. Die dortigen Ruinen einer terrassenförmig angelegten Stadt sollen älter sein als die Inkazeit.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 691.
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