[780] Carrier (spr. kariĕ), Jean Baptiste, Mitglied des franz. Nationalkonvents, geb. 1756 in Yolai bei Aurillac in der Auvergne, gest. 16. Dez. 1794, war Prokurator, als er 1792 zum Mitgliede des Konvents gewählt ward. Hier schloß er sich der Bergpartei an und gehörte zu ihren wütendsten Fanatikern, den Hebertisten. Am berüchtigsten machte er sich als Kommissar des Konvents in Nantes (1793). Auf seinen Vorschlag wurden die Gefangenen in Masse hingerichtet, meist so, daß man sie auf Barken, deren Boden durch eine Klappe geöffnet werden konnte, in den Fluß setzte. Diese Ersäufungen nannte C. Noyades, Baignades, Déportations verticales oder Mariages républicains. Außerdem fanden massenhafte Erschießungen statt. Während seiner viermonatigen Tätigkeit sollen so 16,000 Menschen ums Leben gebracht worden sein. Nach Robespierres Sturz wurde C. mit zweien seiner Helfershelfer guillotiniert. Vgl. Graf Fleury, Un grand terroriste, C. à Nantes (2. Aufl., Par. 1901); Lallié, J. B. C., représentant du Cantal à la Convention (das. 1901).
Brockhaus-1911: Carrier-Indianer · Carrier
Meyers-1905: Carrier-Belleuse