Carum

[784] Carum L. (Kümmel), Gattung der Umbelliferen, ein- oder mehrjährige, meist kahle Kräuter mit mehrfach fiederteiligen Blättern, meist schmalen, oft in borstliche Zipfel geteilten Fiedern, kleinen oder fehlenden Hüllen, weißen oder rötlichen Blüten und länglicher Frucht. 22 Arten vom atlantischen Florengebiet durch Europa, Sibirien bis Indien und Nordamerika. Über die wichtigste Art, C. carvi, s. Kümmel; über C. Bulbocastanum s. Bunium. Von C. Gairdneri Bnth. et Hook., C. Kelloggii A. Gr. u. a. in Kalifornien werden die gebüschelten, knollig verdickten Wurzeln von den Indianern gegessen. C. Ajowan Bent. et Hook., Ptychotis Ajowan DC., eine einjährige ästige Pflanze mit mehrfach gefiederten Blättern, fast fadenförmigen letzten Abschnitten und sehr rauhen, dem Kümmel ähnlichen, nur etwas kleinern, stark riechenden Früchten, wächst in Ägypten, Persien, Afghanistan und wird in Ostindien kultiviert. Die Ajowanfrüchte liefern bei Destillation mit Wasser 5–6 Proz. ätherisches Öl (Ajowanöl), das ausgesprochen thymianartig riecht, 45–55 Proz. Thymol enthält und auf dieses verarbeitet wird. Der Rest des Öls besteht aus Cymol und einem Terpen und kommt als Seifenparfüm (Thymen) in den Handel, wird auch auf Tymol verarbeitet. Die abdestillierten Samen bilden ein vorzügliches Mastfutter mit 15–17 Proz. Protein und 25–32 Proz. Fett.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 784.
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