Chamsin

[875] Chamsin (Kamsin, arab., »fünfzig«), ein in Ägypten aus S. wehender heißer, trockner Wüstenwind (s. Samum), der am häufigsten in den 50 Tagen auftritt, die der Frühlings-Tagundnachtgleiche folgen. Selten erscheint ersch on im Februar und endet immer im Juni. In Kairo weht der C. in manchen Jahren viermal, an andern Orten an 16–20, durchschnittlich an 11 Tagen. Er kündigt sich an durch drückende Schwüle und sinkenden Luftdruck. Während seines Wehens bedeckt sich der Himmel mit dünnem, nebelartigem Schleier, die Sonne erscheint matt und glanzlos, die Luft zuweilen schmutzig rotgelb, das Thermometer steigt schnell (in Kairo bis 43°), und die Feuchtigkeit sinkt stark. Gewöhnlich beginnt der C. einige Stunden nach Sonnenaufgang, erreicht seine größte Heftigkeit in den ersten Nachmittagsstunden und hört um die Zeit des Sonnenunterganges auf.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 875.
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