Cimabūe

[152] Cimabūe (spr. tschi-), Giovanni, ital. Maler, geb. um 1240 in Florenz, gest. nach 1302, bildete sich wahrscheinlich nach byzantinischen Mustern, suchte aber ihrer starren und typischen Manier entgegenzuarbeiten und wurde so der Begründer der neuern italienischen Malerei. Von seinen Werken ist nur eins urkundlich beglaubigt, ein Mosaikbild des thronenden Heilands und des Evangelisten Johannes in der Chornische des Domes zu Pisa, das er 1301–1302 im altertümlichen Stil ausführte. Es wurde erst 1321 durch die Hinzufügung einer Maria von andrer Hand vollendet. Auf die Autorität Vasaris werden C. noch folgende Werke zugeschrieben: drei Madonnenbilder auf Goldgrund in Santa Maria Novella in Florenz, in der dortigen Akademie und im Louvre zu Paris und eine Reihe von Fresken in der Grabeskirche des heil. Franz zu Assisi. Während sich seine Madonnenbilder durch eine glückliche Verbindung von Hoheit und Anmut bei sichtlichem Streben nach Naturwahrheit auszeichnen, ist dieses Streben in den Wandbildern bereits auf Lebhaftigkeit in Bewegung und Empfindung gerichtet. Vgl. Strzygowski, Cimabue und Rom (Wien 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 152.
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