Vasāri

[1013] Vasāri, Giorgio, ital. Maler, Architekt und Kunstschriftsteller, geb. 30. Juli 1511 in Arezzo, gest. 27. Juni 1574 in Florenz, bildete sich als Maler in Florenz bei Michelangelo und Andrea del Sarto, zumeist aber durch Kopieren nach Michelangelo und Raffael in Rom und eignete sich eine große Fertigkeit in der Fresko- und Bildnismalerei an, ohne jedoch über eine kalte akademische Auffassung hinauszukommen. Im Dienste der Medici in Florenz und der Päpste in Rom hat er zahlreiche Fresken im Palazzo Vecchio in Florenz und in der Sala regia des Vatikans in Rom ausgeführt. Das Beste leistete er im Bildnis (Lorenzo Magnifico, in den Uffizien zu Florenz; Großherzog Cosimo I., im Berliner Museum). Viel bedeutender sind seine architektonischen Schöpfungen, insbes. sein Hauptwerk: die 1560 begonnenen Uffizien in Florenz, in deren Ausführung er eine schwierige Aufgabe mit hoher Genialität löste. Von seinen übrigen Bauten ist die Abbadia in Arezzo hervorzuheben. Am bekanntesten ist sein Name jedoch durch seine schriftstellerische Tätigkeit geworden, durch das große biographische Sammelwerk »Vite de' piu eccellenti pittori, scultori ed architetti«, das zuerst 1550, in zweiter, vermehrter Auflage 1568 erschien. Die beste neue Ausgabe besorgte Milanesi (Flor. 1878–1885, 9 Bde.; 1906, 9 Bde.), eine deutsche Übersetzung mit Erläuterungen lieferten Schorn und E. Förster (Stuttg. 1832–49, 6 Bde.) und neuerlich Jäschke, Gottschewski und Gronau (Straßb. 1904 ff., 7 Bde.); eine »Sammlung ausgewählter Biographien zum Gebrauch bei Vorlesungen« (in italienischer Sprache) gab Frey heraus (Berl. 1885–87, ck Bde.). Vgl. V. Obernitz, Vasaris allgemeine Kunstanschauungen auf dem Gebiete der Malerei (Straßb. 1897).[1013]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 1013-1014.
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