Clüver

[200] Clüver (lat. Cluverius), Philipp, Begründer der historischen Geographie, geb. 1580 in Danzig, gest. 31. Dez. 1622, widmete sich seit 1600 in Leiden der Erd- und Altertumskunde. Die Not zwang ihn, 2 Jahre lang österreichische Militärdienste zu nehmen. 1607–13 bereiste er einen großen Teil Europas und ließ sich 1615 in Leiden nieder, wo er, nach Erscheinen seiner »Germania antiqua« zum Geographus Academicus ernannt, sorgenfreier leben konnte. 1617–18 durchwanderte er nochmals Italien und Sizilien und starb bald darauf in dürftigen Verhältnissen. C. schrieb: »De tribus Rheni alveis atque ostiis« (Leiden 1611); »Germaniae antiquae libri tres« (das. 1616 u. 1631); »Sicilia antiqua..., item Sardinia et Corsica« (das. 1619); »Italia antiqua« (das. 1624), sein Hauptwerk. Ebenfalls nach seinem Tod erschien das häufig ausgelegte, aber inhaltlich schwächste seiner Bücher, die »Introductio in universam geographiam tam veterem quam novam« (Leiden 1624 u. ö.; deutsch, Nürnb. 1679), die ein Jahrhundert lang das geographische Lehrbuch der gelehrten Schulen blieb. Vgl. Partsch, Philipp C., in Pencks »Geographischen Abhandlungen« (Wien 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 200.
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