[194] Clinchaut (spr. klängschāng), Iustin, franz. General, geb. 24. Dez. 1820 in Thiaucourt (Meurthe), gest. 20. März 1881, trat 1841 ins Heer, ward nach der Schlacht von Solferino Oberstleutnant, zeichnete sich in Mexiko aus und befehligte 1870 eine Brigade im 3. Korps bei der Rheinarmee. Während der Kapitulation von Metz gelang es ihm, zu entkommen. Darauf erhielt er bei der Organisation der Bourbakischen Ostarmee das Kommando des 20. Armeekorps. Als Bourbaki 25. Jan. den Oberbefehl niederlegte, übernahm ihn C. und schloß, als er in Pontarlier den weitern Weg versperrt fand und Manteuffel bedingungslose Waffenstreckung forderte, mit dem schweizerischen General Herzog 1. Febr. eine Konvention, wonach er mit der 85,000 Mann starken Armee auf den Boden der Schweiz übertrat. Nach Unterzeichnung der Präliminarien von Versailles wurde er zum Kommandanten des 5. Korps in der Armee Mac Mahons ernannt und drang 23. Mai mit seinen Truppen in Paris ein. Bei der Reorganisation der Armee 1873 erhielt er das Kommando über ein Armeekorps und ward 1880 zum Gouverneur von Paris ernannt.