Collenbusch

[226] Collenbusch, Samuel, Mystiker und Pietist, geb. 1. Sept. 1724 in Wichlinghausen bei Barmen, gest. 1. Sept. 1803 als Arzt daselbst. Ursprünglich Lutheraner, hat er die Stätte seiner Wirksamkeit in der reformierten Kirche gefunden, wo er, ein Anhänger und Bewunderer Bengels und Ötingers, eine Gruppe von Pietisten zu jener Beobachtung der Stufen und Fortschritte der Heiligung zurückführte, wofür der Pietismus sich von Haus aus interessiert hatte. Die Lehren von der Strafgenugtuung Christi und von der doppelten Prädestination verwarf er. Zu seinen Anhängern gehörten die Gebrüder Hasenkamp und Menken (s.d.), und sein Einfluß reichte bis tief in die neuere Theologie hinein. Auch die Missionsarbeit verdankt ihm Anregungen. Seine Ansichten legte C. nieder in der »Erklärung biblischer Wahrheiten« (Barm. 1807–16). Vgl. Krug, Die Lehre des 1) r. C. nebst verwandten Richtungen (Elberf. 1846); »Aus Collenbuschs Tagebuch« (2. Aufl., Stuttg. 1883); »S. Collenbuschs Aufsätze, Briefe und Tagebuchblätter« (hrsg. von H. Cremer, das. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 226.
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