Colleōni

[226] Colleōni, Bartolomeo, berühmter Condottiere, geb. 1400 auf Schloß Solza bei Bergamo, gest. 4. Nov. 1475, stand zuerst in neapolitanischen, dann in venezianischen, darauf in mailändischen Kriegsdiensten, ward 1446 von dem Herzog Filippo Maria Visconti, der gegen seine Treue Verdacht schöpfte, gefangen gesetzt und erst nach dessen Tode 1447 freigelassen. Darauf befehligte er das mailändische Heer gegen die Franzosen, stand aber 1448–50 wiederum und seit 1453 zum drittenmal im Dienste der Republik Venedig, die ihn 1455 zum Generalkapitän ihrer Truppen ernannte. Durch sein Testament hinterließ er Venedig 100,000 Golddukaten zur Gründung wohltätiger Anstalten und bedang sich dafür die Errichtung einer Statue auf dem Markusplatz aus; die Republik ließ die berühmte Reiterstatue Colleonis von Andrea del Verrocchio mit dem Piedestal von Leopardi anfertigen, aber auf dem Platz vor der Kirche San Giovanni e Paolo ausrichten, wo sie noch jetzt steht (s. Tafel »Bildhauerkunst IX«, Fig. 15). Am Dom zu Bergamo ließ C. 1470 von Amadei die schöne Cappella C. mit seinem Grabmal erbauen. Vgl. Bonomi, I conti Martinengo-Colleoni (Bergamo 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 226.
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