Dagobert

[414] Dagobert, fränk. Könige aus dem Geschlechte der Merowinger: 1) D. I., Sohn Chlothars II., König 628–638, der letzte Merowinger, der (neben seinem Majordomus Pippin von Landen) noch einigermaßen selbständig regierte, mordete 9000 Bulgarenfamilien, die vor den Avaren bei ihm Schutz suchten, und kämpfte unglücklich gegen die Slawen. Vgl. Double, Le roi D. (Par. 1879); Albers, König D. in Geschichte, Legende und Sage (Kaisersl. 1884).

2) D. II., Sohn des austrasischen Königs Siegbert, Enkel des vorigen, ward nach dem Tode seines Vaters 656 von Pippins Sohn Grimoald in ein irisches Kloster gesendet, jedoch 674 von den Austrasiern nach ihres Königs Childerich Tod auf den Thron erhoben, aber 678 ermordet.

3) D. III., Sohn Childeberts III., folgte diesem 711 und starb 715.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 414.
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