[22] Childebert, Name von zwei fränkischen Königen aus dem Geschlechte der Merowinger: 1) C. I., Chlodwigs und Klothildens Sohn, erhielt nach seines Vaters Tode (511) einen von den vier Reichsteilen mit der Hauptstadt Paris, schlug 531 bei Narbonne den Westgotenkönig Amalrich II., der Childeberts Schwester Klothilde, seine Gemahlin, mißhandelt hatte, weil sie den katholischen Glauben nicht mit dem arianischen vertauschen wollte, und eroberte mit seinem Bruder Chlothar 532 das burgundische Reich. Nachdem er seine Neffen, seines 524 gefallenen Bruders Chlodomer Söhne, in Verbindung mit seinem Bruder Chlothar I. ermordet, teilte er mit letzterm ihr Reich. Er starb 558, worauf sein Reich an Chlothar fiel.
2) C. II., Siegberts I. von Austrasien und Brunhildes Sohn, geb. 571, gest. 596, ward nach der Ermordung seines Vaters 575 von Herzog Gundobald gerettet und zum König erhoben. Guntram, König von Burgund, adoptierte ihn 577 und verband sich mit ihm gegen Chilperich I., seinen Bruder; doch fiel C. bald von Guntram ab. Nach Chilperichs I. Ermordung (584) schlossen C. und Guntram 587 den Erbvertrag von Andelot, wonach dem Überlebenden das Reich des andern zufallen sollte. C. bekam daher, als Guntram 593 starb, auch Burgund. Seine Angriffe auf das westgotische Septimanien und das langobardische Reich wurden zurückgeschlagen. Ihm folgten seine unmündigen Söhne Theudebert II. und Theuderich II. unter Vormundschaft ihrer Großmutter Brunhilde.