[489] Danew, Stojan, bulgar. Politiker, geb. 1858 in Schumla, studierte in Böhmen, zu Heidelberg und Paris, war nach dem russisch-türkischen Krieg in Bulgarien Mitglied der Kodifikationskommission, quittierte aber als Zankowist den Staatsdienst und wurde Rechtsanwalt. Nach Zankows Rücktritt zuerst Vizepräsident der Nationalversammlung, wurde er 4. März 1901 zum Minister des Äußern und des Kultus ernannt und nach Karawelows Rücktritt (24. Dez. 1901) 3. Jan. 1902 mit der Bildung eines neuen Kabinetts betraut, worin D. selbst, außer dem Vorsitz, wieder das Äußere übernahm. Da dies Zankowistische Ministerium bei der damaligen Zusammensetzung der Sobranje auf keine Mehrheit rechnen konnte, wurde diese 5. Jan. aufgelöst; doch ergaben die Neuwahlen Anfang März keinen vollen Sieg der Regierung, und schon Ende März vollzog sich teilweise eine Umbildung des Kabinetts. Als gelegentlich der Wiederaufnahme des Prozesses gegen den Mörder Stambulows die Beziehungen einst nach Rußland geflüchteter Zankowisten zu jenem und andern politischen Morden enthüllt wurden, trat 14. Nov. das kompromittierte Ministerium zurück; aber nach drei Tagen übernahm D. wieder die Leitung eines neuen Kabinetts und das Auswärtige, bis er 18. Mai 1903 dem General Ratscho Petrow weichen mußte.