Deutz

[845] Deutz, früher Stadt, seit 1888 mit Köln (s.d.) vereinigt. – D. hieß im Altertum Divitio. Kaiser Konstantin d. Gr. baute hier zu Anfang des 4. Jahrh. zur Verteidigung der von ihm angelegten steinernen Rheinbrücke ein Kastell, das im 10. Jahrh. nebst der Brücke zerstört ward. Der daneben entstandene Ort, der durch ein 1003 gegründetes (1803 aufgehobenes) Benediktinerkloster größere Bedeutung erhielt, wurde 1128 durch eine Feuersbrunst heimgesucht, wovon eine ausführliche Beschreibung erhalten ist. Obwohl der Erzbischof Konrad von Hochstaden 1240 die Hälfte von D., das um 1230 Stadtrecht erhielt, den Grafen von Berg zu Lehen gab, galt der Erzbischof doch als Landesherr. Der Kurfürst Ferdinand befestigte die Stadt 1632 von neuem, worauf sie die Schweden eroberten. 1673 bemächtigten sich die Kaiserlichen der Stadt, deren Festungswerke nach dem Nimwegener Frieden geschleift, aber seit 1816 von der preußischen Regierung wiederhergestellt wurden. Vgl. Bone, Das römische Kastell in D. (Köln 1880).-

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 845.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika