[228] Dschajadeva, ind. Dichter, Verfasser der Dichtung »Gîtagovinda«, lebte im 12. Jahrh. n. Chr. wahrscheinlich in Bengalen. Sein Gedicht ist ein vielleicht[228] an die älteste Gestalt des indischen Dramas anknüpfendes lyrisches Drama, das Liebesidyll des Gottes Krischna mit der Hirtin Râdhâ behandelnd. Neben dem erotischen Inhalt hat man in dem Gedicht, mit nicht vollkommen unzweifelhaftem Recht, eine mystisch-theologische Allegorie gefunden, die Darstellung der durch die Sinnlichkeit verführten Seele und ihrer Rückkehr zur Einsicht. Herausgegeben ist es mit lateinischer Übersetzung von Lassen (Bonn 1836); ferner Kalkutta 1882, Bombay 1899;; deutsch von Fr. Rückert (in den »Abhandlungen für Kunde des Morgenlandes«, Bd. 1).