Dulong

[262] Dulong (spr. dü-), Pierre Louis, Physiker und Chemiker, geb. 12. Febr. 1785 in Rouen, gest. 19. Juli 1838 in Paris, besuchte die polytechnische Schule in Paris, studierte Physik und Chemie, wurde Professor der Chemie an der Faculté des sciences, an der Normalschule und an der Veterinärschule zu Alfort. 1820 wurde er Professor der Physik an der Polytechnischen Schule in Paris, 1830 Studiendirektor derselben und 1832 ständiger Sekretär der Akademie der Wissenschaften. Dulongs wichtigste Arbeiten betreffen das Grenzgebiet zwischen Chemie und Physik, speziell die Wärmelehre. In seinen »Recherches sur quelques points importants de la théorie de la chaleur« (1819) entwickelte er mit Petit das nach beiden benannte Gesetz (s. Spezifische Wärme). Auch arbeitete D. mit Petit über die Messung des linearen Ausdehnungskoeffizienten, besonders des Quecksilbers, über die spezifische Wärme der Metalle und die Wärmeleitung der Gase. Seine »Recherches sur la mesure des températures et sur les lois de la communication de la chaleur« (Par. 1818) wurden von der Pariser Akademie gekrönt. Mit Arago wies er die Geltung des Mariotteschen Gesetzes bis zur 27 sachen Verdichtung nach, und mit Berzelius arbeitete er über die Dichtigkeit einiger Gase. Er untersuchte auch das Brechungsvermögen und die Wärmekapazität der Gase, die Verbrennungs- und die tierische Wärme, die Spannkraft des Wasserdampfes bei hohen Temperaturen. Chemische Arbeiten betreffen die Verbindungen des Phosphors und Stickstoffs mit Sauerstoff; 1812 entdeckte er den Chlorstickstoff (Dulongs explosives Öl).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 262.
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