Edelinck

[365] Edelinck, Gerard, niederländ. Kupferstecher, geb. 20. Okt. 1649 in Antwerpen, gest. 2. April 1707 in Paris, lernte zuerst bei C. Galle in Antwerpen und begab sich 1665 nach Paris, wo er sich bei Fr. de Poilly weiterbildete. Ludwig XIV. wußte sein Talent zu würdigen und gab ihm eine Wohnung in der Gobelinsmanufaktur. Er vereinigte die niederländische Kupferstichmanier mit der französischen und trug wesentlich zur Weiterentwickelung seiner Kunst bei. Sein Vortrag ist klar und sauber, ohne jedoch ins Kleinliche zu verfallen. Porträte und historische Bilder, besonders nach Philipp de Champagne und Lebrun (Alexanders Besuch bei der Familie des Dareios), wußte er mit gleicher Vollendung wiederzugeben. Die Zahl seiner Blätter beträgt über 400. Zu seinen Hauptwerken gehören die heilige Familie nach Raffael und Leonardos da Vinci Reitergefecht nach einer Zeichnung von Rubens. Sein Leben beschrieb H. Delaborde (Par. 1886). – Sein Bruder und Schüler Johann E., geb. 1630 in Antwerpen, und sein Sohn und Schüler Nicolas, geb. um 1680 in Paris, gest. daselbst 1768, erreichten, obwohl tüchtige Stecher, Gerard nicht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 365.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika