Ellenborough

[718] Ellenborough (spr. éllnbörŏ), Edward Law, Graf von, engl. Staatsmann, geb. 8. Sept. 1790, gest. 22. Dez. 1871, erzogen zu Eton und Cambridge, trat 1813 ins Unterhaus und 1818 nach dem Tode seines Vaters in das Oberhaus. 1828 wurde er im Ministerium Wellington Geheimsiegelbewahrer, welches Amt er im September mit der Leitung des indischen Kontrollamtes vertauschte; 1830 mit Wellington zurückgetreten, übernahm C. 1834 im kurzlebigen Ministerium Peel dasselbe Amt und erhielt es zum drittenmal im September 1841, als Peel wieder an die Spitze der Geschäfte trat. Allein schon im Oktober 1841 wurde er von den Direktoren der Ostindischen Kompanie zum Generalgouverneur von Ostindien ernannt. Er unternahm 1842 einen erfolgreichen Feldzug gegen Afghanistan und unterwarf den Maharadscha von Gwalior und die Emire von Sind, ward aber, da seine kriegerische Politik dem Direktorium der Kompanie zu kostspielig war, schon im April 1844 abberufen. Von der Königin zum Grafen von E. erhoben, bekleidete er vom Januar bis Juni 1846 im Kabinett Peel das Amt eines ersten Lords der Admiralität. Im Februar 1858 ward er zum viertenmal Präsident des Kontrollamts im Ministerium Derby, mußte jedoch schon im Mai wegen einer von ihm abgesandten und veröffentlichten. die Politik des Generalgouverneurs von Indien, Lord Canning, mißbilligenden Depesche zurücktreten. Seitdem machte er sich im Oberhaus wiederholt durch leidenschaftliche Reden bemerklich, hat aber ein Amt nicht mehr bekleidet. Vgl. Colchester, History of the Indian administration[718] of Lord F. (Lond. 1874); Derselbe, Edward Law, Lord E.; a political diary, 1828–1830 (das. 1881, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 718-719.
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