Epinal

[868] Epinal (im Mittelalter Spinal), Hauptstadt des franz. Depart. Vogesen, 326 m ü. M., an der Mosel, die sie in drei Teile: die große und kleine Stadt und die Vorstadt de l'Hospice, teilt, Knotenpunkt der Ostbahn, hat eine Kirche (St.-Maurice) aus dem 11. und[868] 13. Jahrh., Ruinen eines Kastells, ein Kriegerdenkmal für 1870/71, hübsche Promenaden und (1901) 25,832 Einw., die bedeutende Industrie, insbes. Baumwollweberei und -Druckerei, Fabrikation von Stickereien, Hüten, Stärke, Buntpapier, Stichen und Ölbildern, Handel mit Wein, Getreide etc. betreiben. Die Stadt ist Sitz eines Präfekten und eines Handelsgerichts und hat ein Collège, eine Lehrerinnenbildungsanstalt, Industrieschule, ein Museum für Kunst und Altertümer und eine Bibliothek von 30,000 Bänden und 218 Manuskripten (darunter ein wertvolles Evangelium). – E. gehörte anfangs den Bischöfen von Metz, ergab sich 1444 dem König von Frankreich und ward später mit Lothringen vereinigt. Seit dem Krieg von 1870/71 ist E. wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und als solcher durch abgerückte Werke stark befestigt worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 868-869.
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