Eretrĭa

[31] Eretrĭa, alte ionische, besonders im 6. Jahrh. v. Chr. durch Schiffahrt und Handel blühende Stadt auf der Südwestküste von Euböa, legte in Gemeinschaft mit dem nahen Chalkis auf der Halbinsel Chalkidike Kolonien an, geriet dann aber mit demselben in einen langen Kampf um die reichste Ebene Euböas, das Lelantische Gefilde, das schließlich an Chalkis fiel, wurde 490 v. Chr. von den Persern zerstört, weil sie den Aufstand der Ionier unterstützt hatte, aber mit Hilfe Athens wieder aufgebaut, erreichte indessen ihre vormalige Blüte nicht wieder. 1900 wurden dort die Fundamente des Tempels des Apollon Daphnephoros ausgegraben. Der Philosoph Menedemos, Platons Schüler, gründete hier eine philosophische Schule, die eretrische. Jetzt Aletria oder Nea Psara, ein wegen der sumpfigen Umgebung ungesundes Dorf.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 31.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: