[100] Eschenburg, Johann Joachim, Literarhistoriker, geb. 7. Dez. 1743 in Hamburg, gest. 29. Febr. 1820 in Braunschweig, studierte in Leipzig und Göttingen, wurde 1777 Professor der schönen Literatur am Carolinum zu Braunschweig und 1814 dessen Mitdirektor. E. suchte auf die bemerkenswertesten Erscheinungen der englischen Literatur durch sein »Britisches Museum« (Leipz. 177780, 6 Bde.) und durch seine »Annalen der britischen Literatur« (das. 17801781) aufmerksam zu machen; besonders bekannt wurde er aber durch die Fortsetzung und Vollendung der von Wieland begonnenen ersten deutschen Shakespeare-Übersetzung, die in zwei Ausgaben: »Shakespeares theatralische Werke« (Zürich 177582, 13 Bde., deren letzter sieben pseudo-shakespearesche Dramen enthält) und »Shakespeares Schauspiele« (das. 17981806) erschien. Als Ästhetiker suchte E. durch seinen »Entwurf einer Theorie und Literatur der schönen Redekünste« (Berl. 1783; 5. Aufl. von M. Pinder, das. 1836), dem sich eine »Beispielsammlung« aus den besten Schriftstellern in alten und neuen Sprachen (das. 178895, 8 Bde.) anschloß, ferner durch sein »Lehrbuch der Wissenschaftskunde« (das. 1792, 3. Aufl. 1809) und »Handbuch der klassischen Literatur, Altertumskunde und Mythologie« (das. 1783; 8. Aufl. von Lütke, das. 1837) zu wirken. Auch gab er »Denkmäler altdeutscher Dichtkunst« (Brem. 1799) heraus.