[103] Escosūra, Patricio de la, span. Schriftsteller und Staatsmann, geb. 5. Nov. 1807 in Madrid, gest. daselbst 22. Jan. 1878, Schüler des berühmten Lista, studierte Mathematik zu Madrid und Paris (wohin er, weil Mitglied eines Geheimbundes, hatte flüchten müssen) und erhielt in der Folge hohe Militär- und Verwaltungsposten, z. B. als Gesandter, 1855 in Lissabon, 187274 in Berlin. E. widmete sich zuerst dem historischen Roman und schrieb: »El conde de Candespina« (Madr. 1832) und »Ni Rey ni Roque« (das. 1835). Memoirenartig gehalten ist »El Patriarca del valle« (Madr. 1846), über die spanischen Revolutionen aus den 1840er Jahren, an denen er selbst teilgenommen hatte. Von seinen historischen Dramen sind die besten: »La corte del Buen-Retiro« (1837 u. 1844. 2 Tle.), »Barbara Blomberg« und besonders »Las mocedades de Hernan Cortes« (1846). Diesen Helden feierte er noch in einem Epos: »Hernan Cortesen Cholula« (1842). Ein mehr romantisches erzählendes, seinerzeit sehr gefeiertes Gedicht ist »El bulto vestido de negro capuz«. Er schrieb auch den Text zu dem Prachtwerk »La España artistica y monumental«, redigierte 1837 die Zeitschrift »El Eco de la Razon y de la Justicia« und die »Revista enciclopédica« (1840), veröffentlichte eine »Historia constitucional de Inglaterra« (1859) sowie eine Denkschrift über die Philippinen (3. Aufl. 1883), die er 186364 als königlicher Kommissar bereist hatte, und übersetzte Klopstocks »Messias«.