Estremadūra [2]

[133] Estremadūra, 1) portug. Provinz in der Mitte des Landes, grenzt nördlich an die Provinz Beira, östlich und südlich an Alemtejo und im W. an den Atlantischen Ozean und hat einen Flächenraum von 17,382 qkm (315,7 QM.) mit (1900) 1,232,593 Einw. (71 auf 1 qkm). Die Provinz zerfällt in drei Distrikte: Lissabon, Santarem und Leiria. Hauptstadt ist Lissabon. S. Karte »Spanien und Portugal«.

2) Spanische Landschaft, grenzt gegen N. an Leon, gegen O. an Alt- und Neukastilien, gegen S. an Andalusien, gegen W. an die portugiesischen Provinzen Alemtejo und Beira und umfaßt 41,757 qkm (758,4 QM.) mit (1900) 882,410 Einw. Die Bewohner (Estremeños oder Extremeños) sind, wie die Neukastilier, ein aus der Vermischung der Mozaraber (der von den Arabern unterjochten Westgoten) und der Spanier hervorgegangenes Mischlingsvolk, zeichnen sich aber vor jenen durch großen Ernst und schweigsames, gravitätisches Wesen aus. Das niedere Volk ist roh, aber gutmütig, ehrlich, uneigennützig, gastfrei, bescheiden und tapfer. Die Landschaft zerfällt in die beiden Provinzen Badajoz und Caceres (s.d.). Hauptstadt ist Badajoz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 133.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: