Santarem

[589] Santarem (spr. ßantaräng), 1) Hauptstadt des gleichnamigen portug. Distrikts in der ehemaligen Provinz Estremadura, 104 m ü. M., liegt auf dem Abhang eines Hügels am rechten Ufer des Tejo und an der Eisenbahn Lissabon-Porto, hat eine ehemalige Jesuitenkirche mit Mosaiken und alten Grabmälern, mehrere andre alte Kirchen, Reste maurischer Befestigungen, schöne Anlagen, eine Normalschule, ein geistliches Seminar, ein Theater, eine Bibliothek und (1900) 8704 Einw., die Wein, Öl, Obst und Gemüse bauen, Woll- und Wirkwaren herstellen und Handel treiben. Es hieß im Altertum Scalabis, bei den Arabern Schantara und war im Mittelalter Residenz der portugiesischen Könige. Hier 16. Mai 1834 vollständige Niederlage der Miguelisten durch das pedristische Heer unter Napier und Villaflor, welche die Einschiffung Dom Miguels nach England zur Folge hatte. – 2) Stadt im brasil. Staat Pará, am schiffbaren Tapajoz, 5 km von dessen Mündung in den Amazonenstrom, der Insel Tapara gegenüber, Dampferstation, hat 4400 Einw. und lebhaften Handel mit den den Tapajoz herabkommen den Waren (Kakao, Kautschuk, Kopaivabalsam, Sassaparille u.a.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 589.
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