[398] Feldkirch, Stadt in Vorarlberg, 455 m ü. M., in reizender Lage an der Ill und den Staatsbahnlinien Innsbruck-F.-Bregenz und F.-Buchs, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Generalvikars des Bischofs von Brixen, eines Kreisgerichts, einer Finanzbezirksdirektion, einer Handels- und Gewerbekammer, hat eine gotische Pfarrkirche (1478) mit Altargemälde (angeblich von Holbein), eine Kapuzinerkirche, gleichfalls mit schönem Altarbild, ein Kriegerdenkmal, ein Real- und Obergymnasium mit botanischem Garten, eine Lehrerbildungsanstalt, ein Jesuitenkollegium mit Erziehungsanstalt (Stella matutina), Baumwollspinnereien und-Webereien, Färbereien, Druckereien und Appreturen, Glockengießerei, Getreide- und Sägemühlen, Handel u. (1900) 4616 Einw.
Östlich über der Stadt erhebt sich die Schattenburg, ehemals Sitz der Grafen von Montfort, westlich der Margaretenkopf (557 m) mit Parkanlagen und schöner Aussicht. F. wurde als Besitz der Grafen von Montfort mit dem Marktrecht von Lindau 1229 von König Heinrich (Sohn Kaiser Friedrichs II.) bewidmet und kam 1376 durch Kauf des halben Vorarlberger Landes oder des Gebietes von Montfort-F. an das Haus Österreich. Die Stadt galt wegen ihrer Lage für einen Schlüssel von Tirol. 1405 erscheinen die Feldkircher als Teilnehmer am Appenzeller Bündnis und bekriegen heftig den mächtigsten Adelsherrn, Grafen Wilhelm von Montfort-Bregenz. 1408 löste sich dieser Bund der Städte »ob dem See« auf. Hier schlugen 22. und 23. März 1799 die Österreicher unter General Jellachich mit Hilfe des Landsturms die Franzosen unter Masséna, und 15. Nov. 1805 kapitulierte hier der österreichische General Wolfskehl mit 6000 Mann. Vgl. Rapp, Beschreibung des Generalvikariats Vorarlberg, Bd. 1: Dekanat F. (Brixen 1894).