Frimmel

[155] Frimmel, Theodor von, Kunst- und Musikhistoriker, geb. 15. Dez. 1853 zu Amstetten in Niederösterreich, widmete sich schon frühzeitig praktischen und theoretischen Musikstudien und studierte seit 1873 auf der Wiener Universität Medizin, Kunst- und Musikgeschichte. Nachdem er 1879 zum Doktor der Medizin promoviert worden war und dann mehrere Studienreisen gemacht hatte, fand er Beschäftigung am österreichischen Museum für Kunst und Industrie, später an den Hofmuseen, nahm aber 1892 seine Entlassung. Seit 1890 hält er Privatkurse über Gemäldekunde und einzelne Abschnitte aus der Geschichte der Malerei ab. Als Musikschriftsteller hat er sich besonders um Beethoven verdient gemacht. Hierher gehören: »Beethoven und Goethe« (Wien 1883), »Neue Beethovenbildnisse« (das. 1888) und die Biographie »L. van Beethoven« (2. Aufl., Berl. 1902). In seinen kunstkritischen Schriften hat er sich als Gemäldekenner von großem Scharfblick und umfassendem Wissen bewährt. Er schrieb unter anderm: »Kleine Galeriestudien« (Heft 1–5, Leipz. 1891–97), daraus: »Gemalte Galerien« in 2. Aufl. (Berl. 1896) und als Fortsetzung: »Galeriestudien, Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen« (bisher 6 Hefte, Leipz. 1898–1901); »Verzeichnis der Gemälde im gräflich Schönborn-Wiesentheidschen Besitz« (Wien 1894); »Handbuch der Gemäldekunde« (Leipz. 1894); »Vom Sehen in der Kunstwissenschaft« (das. 1897); »Zur Methodik und Psychologie des Gemäldebestimmens« (das. 1897); »Zur Erkenntnistheorie« (das. 1899); »Die modernsten bildenden Künste und die Kunstphilosophie« (das. 1900); »Modernste Kunst« (Münch. 1903). Seit 1904 gibt er »Blätter für Gemäldekunde« heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 155.
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