Göldi

[99] Göldi, Emil A., Zoolog, geb. 28. Aug. 1859 in Ennetbühl (Obertoggenburg), legte 1879 in Schaffhausen die Maturitätsprüfung und bald darauf die Staatsprüfung als Reallehrer ab, wurde Lehrer in Peseux und Neuveville, arbeitete dann auf der Zoologischen Station in Neapel, studierte daselbst und in Jena, wo er Assistent Haeckels wurde, und weiterhin in Leipzig und Berlin. Nach kurzer Lehrtätigkeit am Erziehungsinstitut seines Vaters bei Schaffhausen, ging er als Subdirektor am Museo nacional nach Rio de Janeiro, machte von hier aus im Auftrage des Ackerbauministeriums weite Reisen, verlor aber seine Stellung nach dem Sturze der Monarchie. Er übernahm die Leitung der von Eugen Mayer im Orgelgebirge begründeten Kolonie Alpina und wurde 1894 Direktor des naturwissenschaftlichen Museums in Para, das er neu organisierte und mit einem Botanischen und einem Zoologischen Garten versah, dessen Tätigkeit aber lediglich dem Staat Para gewidmet ist. G. bereicherte die Zoologie mit 232 neuen Arten und 19 neuen Gattungen und gibt ein »Boletine« heraus, in dem zahlreiche neue Entdeckungen veröffentlicht werden, und Memorias für größere Abhandlungen. Auch schrieb er: »Os mammiferos do Brasil« (Rio de Janeiro 1893); »As aves do Brasil« (das. 1894–1900, 2 Bde.) und »Album de aves amazonicas« (Para 1900 ff.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 99.
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