[398] Gaza, Theodoros, griech. Humanist, geb. um 1400 in Thessalonich, gest. um 1478 zu San Giovanni a Piro in Kalabrien, lebte als Lehrer in Konstantinopel, kam um 1441 nach Italien, eignete sich bei Vittorino zu Mantua die lateinische Sprache an, wurde 1447 Lehrer des Griechischen zu Ferrara und um 1450 der Philosophie in Rom, ging nach Nikolaus' V. Tod (1455) zu König Alfons nach Neapel, kehrte aber spätestens bei dessen Tod (1458) nach Rom zurück und erhielt durch Bessarion die kleine Abtei zu San Giovanni a Piro. Er übersetzte Werke des Aristoteles, Theophrast, Älian, Dionysios von Halikarnassos, Chrysostomos u. a. ins Lateinische und Ciceros »De senectute« und »Somnium Scipionis« ins Griechische; besonders aber machte er sich durch die Γραμματικὴ εἰςαγωγή, eine griechische Grammatik in vier Büchern (Vened. 1495, zuletzt 1803), verdient. Vgl. Börner, De doctis hominibus graecis (Leipz. 1750); L. Stein, Der Humanist Th. G. als Philosoph (im »Archiv für Geschichte der Philosophie«, Bd. 2, Berl. 1888).