Gelon

[525] Gelon, Tyrann von Gela und Syrakus, Sohn des Deinomenes, war unter dem Tyrannen Hippokrates von Gela Anführer von dessen Reiterei und bemächtigte sich nach dessen Tode selbst der Herrschaft in Gela (491 v. Chr.) und, nachdem er die vom Volk aus Syrakus vertriebenen Aristokraten, die Gamoren, zurückgeführt hatte, auch der Herrschaft in Syrakus (485), worauf er Gela seinem Bruder Hieron überließ. Rücksichtslos dehnte er seine Macht über die benachbarten Städte aus und vergrößerte Syrakus, indem er die wohlhabenden Einwohner der eroberten Städte dorthin überführte. Einen allgemein berühmten Namen hat er sich als Vertreter des Griechentums nach Scheitern der Verhandlungen über Unterstützung des Mutterlandes gegen Xerxes gemacht durch seinen Sieg über die Karthager bei Himera (480), den Pindar dem bei Salamis und Platää gleichgestellt hat. Die Karthager, die, angestiftet von den ihm feindlichen Städten und wohl auch im Bunde mit Persien, ganz Sizilien zu erwerben gehofft hatten, mußten sich auf den Westen der Insel beschränken, der übrige Teil erkannte[525] die Oberherrschaft Gelons an. In Syrakus regierte er mit Gerechtigkeit und Milde, so daß ihn die Bürger mit dem Königstitel ehrten, und wurde nach seinem Tod (478) wie ein Heros gefeiert. Sein Nachfolger war sein Bruder Hieron. Vgl. Lübbert, Syrakus zur Zeit des G. und Hieron (Kiel 1875).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 525-526.
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