Gislason

[870] Gislason, Konrad, gelehrter und gründlicher Kenner der altnordischen Sprache und Literatur, geb. 3. Juli 1808 zu Löngumyri in Island, gest. 4. Jan. 1891 in Kopenhagen, studierte, zu Bessastadir vorgebildet, seit 1831 in Kopenhagen die Rechte, dann germanische und vergleichende Sprachwissenschaft, wurde 1848 zum Lektor und 1862 zum Professor der altnordischen Sprache ernannt, legte jedoch dies Amt 1886 nieder. Von seinen Schriften sind zu nennen eine auf die ältesten Handschriften gegründete kritische Lautlehre des Altisländischen (»Um frumparta islenzkrar túngu i fornöld«, 1846) und ein dänisch-isländisches Wörterbuch (1851); ferner eine (unvollendet gebliebene) »Altnordische Formenlehre« (1858) und verschiedene Ausgaben isländischer Schriften (»Gíslasaga«, 1849; »Njála«, 1875–79, 2 Bde.). Erst nach seinem Tod erschienen: »Udvalg af oldnordiske skjaldekvad« (Kopenh. 1892) und »Efterladte skrifter« (das. 1895–97, 2 Bde.). Vgl. den Nekrolog von Finnur Jónsson im »Arkiv för nordisk filologi«, Bd. 7, S. 293ff.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 870.
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