[14] Glauchau, Amtshauptstadt in der sächs. Kreish. Zwickau, Hauptort der Schönburgschen Rezeßherrschaften, an der Zwickauer Mulde, Knotenpunkt der[14] Staatsbahnlinien Reichenbach i. V.-Chemnitz, G.-Gößnitz und G.-Wurzen, 264 m ü. M., hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, 2 Schlösser des Grafen von G., ein Denkmal des Kaisers Wilhelm I., Realschule mit Progymnasium, höhere Webeschule, Bauschule, Waisenhaus, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, amerikanisches Konsulat und (1900) 25,677 Einw., davon 527 Katholiken und 22 Juden.
Von besonderer Wichtigkeit ist die Fabrikation wollener und halbwollener Damenkleiderstoffe mit bedeutender Ausfuhr nach Amerika etc.; ferner hat G. 24 Färbereien und Appreturanstalten, Druckerei, Spinnerei, Eisengießereien und Maschinenbauanstalten, Wagenbau, Papierfabriken, ein großartiges Mühlenetablissement, Bierbrauerei und Ziegelbrennerei. G. wird zuerst 1256 urkundlich erwähnt und war Sitz der Herren von Schönburg. Im Hussitenkrieg ward es 1430 verwüstet, sowie es auch öfters (bis 1712: 24mal) durch Feuer litt. Die Reformation fand 1542 Aufnahme in G. Es ist Geburtsort des Mineralogen Agricola (s. d. 4). Vgl. Eckardt, Chronik von G. (Glauchau 1881); R. Hofmann, Rückblick über die Geschichte der Stadt G. (das. 1897).