[137] Goering. Adolf, Ingenieur, geb. 17. April 1841 in Lüchow (Hannover), studierte seit 1859 in Hannover, trat 1864 in den Dienst der Generaldirektion der Hannoverschen Staatsbahn, arbeitete 1868 als Bauführer an der Niederschlesisch-Märkischen Staatsbahn, wurde 1871 Regierungsbaumeister bei den südlichen Linien der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn, leitete als Abteilungsbaumeister die Projektierung und den Bau der Bahn Langelsheim-Klausthal[137] im Harz, war auch im Betriebsdienst der Deutz-Gießener Bahn tätig und übernahm 1877 den neu gegründeten Lehrstuhl für Eisenbahn- und Tunnelbau an der königlichen Bauakademie in Berlin. 1878 wurde er zum etatmäßigen Professor ernannt. Seine praktische Tätigkeit erstreckte sich über die wesentlichsten Gebiete des Eisenbahnbaues einschließlich der Bahnhofsanlagen, namentlich beschäftigte er sich mit den Projektierungsarbeiten in sehr verschiedenen Verhältnissen. In seiner Lehrtätigkeit pflegte er mit Vorliebe die systematische Ausbildung der Bahnhofsanlagen, der er zuerst eine wissenschaftliche Grundlage gab. Er schrieb: »Eisenbahnbau« (7. Aufl., Berl. 1902), »Massenermittelung, Massenverteilung und Transportkosten bei Erdarbeiten« (4. Aufl., das. 1902); »Die Bauausführung der zweiten Weichselbrücke bei Dirsch« (das. 1890) u.a.