Gottesanbeterin

[174] Gottesanbeterin (Mantis religiosa L., s. Tafel »Geradflügler I«, Fig. 6), Insekt aus der Familie der Fangheuschrecken (Mantidae), 7 cm lang, mit herzförmigem Kopf, langen Borstenfühlern, stark verlängertem, stabförmigem ersten Brustring, zu Fangorganen umgestalteten Vorderbeinen mit sehr langen Hüften und Schienen, die wie die Klinge eines Messers in eine Doppelreihe von Stacheln an den Schenkel zurückgeschlagen werden können und in einem sichelartigen Dorn enden. Der Hinterleib läuft in zwei gegliederte Reisen aus; von den Flügeln sind die vordern etwas lederartig und getrübt. Die Körperfarbe ist grün oder braungelb. Die G. bewohnt Afrika und Südeuropa, findet sich noch in Mähren, im Breisgau und bei Frankfurt, nährt sich von Insekten und hat ihren Namen von den eigentümlich emporgehaltenen Vorderbeinen. Sie legt ihre langgestreckten Eier an einen Halm oder Zweig in regelmäßig geordnete Bündel und überzieht diese mit einem erhärtenden Schleim (Tafel, Fig. 6 d). Eine noch abenteuerlichere Form zeigt Gongylus strongyloides von Borneo auf Tafel »Geradflügler I«, Fig. 8.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 174.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika