Gras [3]

[238] Gras (spr. graß), Felix, neuprovenzal. Dichter, geb. 3. Mai 1844 in Malemort (Vaucluse), gest. 4. März 1901 als Friedensrichter in Avignon, wo er 1867 zuerst als Dichter auftrat. Er galt neben Aubanel, Roumanille und Mistral als die bedeutendste Persönlichkeit der Felibres und war seit 1891 deren Großmeister (capoulié). Unter seinen Dichtungen sind »Li Carbounié« (1876), »Toloza« (mit franz. Übersetzung 1881) und besonders »Le Romancero provençal« (1887) hervorzuheben. Auch schrieb er die kecken Erzählungen »Li papalino« (1891) und den zur Revolutionszeit spielenden geschichtlichen Roman »Li Rouge dou miejour« (1896, auch in franz. Übersetzung: »Les rouges du midi«), sein Hauptwerk, das in viele Sprachen übersetzt worden ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 238.
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