Guayaquil [2]

[489] Guayaquil (spr. ŭajakīl, Santiago de G.), Haupthafen der südamerikan. Republik Ecuador und Hauptstadt der Provinz Guayas, 50 km oberhalb der Mündung des gleichnamigen Flusses in den Golf von G., Kopfstation der 122 km langen Bahn G.-Sibambe, ist heiß und ungesund, hat schlechtes Trinkwasser und besteht aus der schmutzigen Altstadt im N. und der besser gebauten Neustadt im S.; beide haben durch die große Feuersbrunst vom Jahre 1897 sehr gelitten. G. ist Sitz eines Gouverneurs, Generalkommandanten, Bischofs, eines deutschen Konsuls und hat (1893) 51,000 Einw. (meist Indianer, Mulatten, Mestizen). Haupterwerb ist Handel, die Hauptgeschäfte sind in den Händen von Spaniern, Nordamerikanern, Engländern und Deutschen. Außer der Bahn bieten die Flüsse G. und Daule 800 km schiffbare Verkehrswege ins Innere. Schiffe von 5,5 m Tiefgang können jederzeit bis zum Hafendamm gelangen, tiefer gehende nur mit der Springflut. Unterhalb der Stadt liegt die Schiffswerft mit Sägemühlen, Eisengießerei und Trockendock. Die Ausfuhr (vorwiegend Kakao, außerdem Silber, Häute, Kaffee, Steinnüsse, Fieberrinde, Strohhüte, Kautschuk, Apfelsinen) betrug 1902: 18,106,038, die Einfuhr 14,442,984 Sucres. 1537 von Francisco de Orel lana gegründet, wurde G. 1693 an seine jetzige Stelle verlegt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 489.
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