[807] Harfeninstrumente (franz. Instruments à cordes pincées), zusammenfassender Name derjenigen Saiteninstrumente, deren Saiten nicht mit dem Bogen gespielt, sondern mit den Fingern oder einem Plektron gerissen oder mit Hämmern geschlagen werden, daher einen Ton von schnell abnehmender Stärke geben, der bald erlischt. Die H. sind weiter einzuteilen in H. im engern Sinn (Instrumente ohne Griffbrett, deren einzelne Saiten daher, abgesehen von etwaiger Umstimmung, stets nur denselben Ton geben) und Lauteninstrumente (mit Griffbrett). Zur erstern Art gehören fast alle Saiteninstrumente des griechischen Altertums (Lyra, Kithara, Phorminx, Magadis, Barbiton etc., s. Tafel »Musikinstrumente I«, Fig. 1 u. 2), die lyren- und harfenartigen Instrumente der Ägypter (Tafel III, Fig. 13), die äthiopischen Kissar, das Tsche und Kin der Chinesen (Tafel III, Fig. 1 u. 2), Galempung der Inder, Kinnor, Asor etc. der Hebräer, Kussir, Canun und Santir der Türken, dann die abendländischen: Rotta (Zither), Psalterium, Harfe, Hackbrett und die H. mit Klaviatur oder Klaviere (Klavichord, Harfenklavier, Klavicymbal, Spinett, Pianoforte etc.). Unter die H. mit Griffbrett (Lauteninstrumente) gehören die nur aus Abbildungen bekannten lautenähnlichen Instrumente der Ägypter (Nabla), die Vina der Inder (Tafel I, Fig. 15), der Kanon (Monochord) der Griechen, die durch die Araber ins Abendland gebrachte Laute selbst nebst ihren Abarten: Gitarre, Mandora (Mandoline, Pandora etc.), Theorbe, Chitarrone, Baß-[807] oder Erzlaute (Tafel II, Fig. 58) und endlich die neuere Zither (Schlagzither).