Havelock [2]

[8] Havelock (spr. hâww'lock), Sir Henry, brit. General, geb. 5. April 1795 in Durhamshire, gest. 24. Nov. 1857, trat 1815 als Unterleutnant in die britische Infanterie, ging 1823 nach Indien, nahm 1824 am Birmanenkrieg teil und beschrieb jenen Krieg in seiner »History of the Ava campaigns« (Lond. 1827). 1838 machte er als Hauptmann den ersten Feldzug gegen die Afghanen mit und nahm an der Erstürmung von Ghasni und der Eroberung Kabuls (1839) teil. Er berichtete darüber in dem »Memoir of the Afghan campaign« (Lond. 1841, 2 Bde.). Bei dem Angriff auf Mohammed Akbar (April 1842) befehligte er die siegreiche rechte Kolonne und wurde dafür zum Major ernannt. Im Frühjahr 1843 nahm er unter General Gough an dem Zug nach Gwalior teil. 1844 zum Oberstleutnant befördert, zeichnete er sich in den Feldzügen gegen die Sikh aus und wurde hierauf zweiter Generaladjutant der Truppen in Bombay. 1849 kehrte er nach Europa zurück, ward aber schon 1851 wieder in Bombay zum Generalquartiermeister, dann zum Obersten, hierauf zum ersten Generaladjutanten der britischen Truppen in Indien ernannt. In dem persischen Kriege von 1856 befehligte er die 2. Division. Nach dem Ausbruch des indischen Aufstandes übernahm er als Brigadegeneral in Allahabad das Kommando der beweglichen Kolonne, mit der er den kühnen Zug nach Khanpur und Lakhnau ausführte und in drei Gefechten Nana Sahib (s. d.) schlug. Er wurde dafür zum Generalmajor und Kommandeur des Bathordens ernannt, starb aber bald darauf an der Ruhr, zwei Tage vor der Veröffentlichung seiner Erhebung zum Baronet. Vgl. Brock, Biographical sketch of Sir Henry H. (12. Aufl., Lond. 1882); Marshman, Memoirs of Sir Henry H. (4. Aufl., das. 1870; deutsch bearbeitet von Mürdter, Stuttg. 1859); Forbes, Sir Henry H. (Lond. 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 8.
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