Heide [3]

[59] Heide, Hauptstadt des Kreises Norderdithmarschen im preuß. Regbez. Schleswig, zwischen der Marsch (im W.) und dem Moor (im O.), Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Elmshorn-Hvidding und Neumünster-Tönning, hat eine evang. Kirche, kath. Kapelle, Realschule, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, Tabak- und Zigarrenfabrikation, Bierbrauerei, Holzbearbeitungsanstalten und (1900) 8112 meist evang. Einwohner. – H. ist seit 1447 Hauptort in Dithmarschen. Hier ward 1524 Heinrich von Zütphen, der erste lutherische Geistliche des Landes, verbrannt, und 13. Juni 1559 kämpften hier die Dithmarschen zum letztenmal für ihre Freiheit. In der ersten Hälfte des 19. Jahrh. wurden die drei Fleckensgemeinden zu Einem Flecken vereinigt und dieser 1869 zur Stadt erhoben. H. ist Geburtsort des plattdeutschen Dichters Klaus Groth.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 59.
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