Holzappel [2]

[500] Holzappel (Eppelmann), Peter Melander, Reichsgraf zu, kaiserlicher Generalissimus, geb. 1585 in Hadamar, gest. 17. Mai 1648 bei Zusmarshausen, entstammt wahrscheinlich einer 1608 mit dem Zunamen von H. durch Kaiser Rudolf II. geadelten Familie, erhielt seine militärische Ausbildung wahrscheinlich in Holland, stand 1615–30 in venezianischem Dienst, war 1633–40 Oberbefehlshaber des hessen-kasselschen Heeres, weilte dann bei Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm in Düsseldorf, vielfach diplomatisch tätig, und wurde, nachdem er 1641 Reichsgraf geworden, 1642 kaiserlicher Feldmarschall. Als solcher erhielt er zunächst kein Kommando, erwarb aber 1643 die freie Grafschaft Esterau, die fortan Grafschaft H. hieß, und trat erst im Dezember 1645 an die Spitze des niederrheinisch-westfälischen Kreisheeres, das er neu organisierte, wurde im Februar 1647 Mitfeldherr der Hauptarmee, die er ebenfalls reorganisierte, und nach Gallas Tod (26. April) Generalissimus. H. kämpfte 1647 in Böhmen, im Winter in Thüringen und Hessen und seit Februar 1648 in Franken, Bayern und Schwaben, wo er bei Zusmarshausen (bayrischer Regierungsbezirk Schwaben) in dem für die Kaiserlichen unglücklichen letzten größern Gefecht des großen Krieges fiel. Vgl. Hofmann, Peter Melander Reichsgraf zu H. (2. Aufl., Leipz. 1885); R. Schmidt, Ein Kalvinist als kaiserlicher Feldmarschall im Dreißigjährigen Kriege (Berl. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 500.
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