Honfleur

[530] Honfleur (spr. ongflör), Stadt im franz. Depart. Calvados, Arrond. Pont l'Evêque, an der Südseite der Seinemündung amphitheatralisch gelegen, Station der Westbahn, hat eine gotische Kirche (von Holz) aus dem 15. Jahrh., eine berühmte Wallfahrtskapelle, Notre Dame de Grace, mit prächtiger Aussicht, Reste eines Schlosses, einen Hafen, ein Handelsgericht, eine Handelskammer, ein Kommunalcollege, mehrere Konsulate, bedeutenden Handel, Schiffbau, Seilerei, Gerberei, Metallgießerei, Fabrikation von Chemikalien, Seebäder und (1901) 9130 Einw. 1901 sind hier 676 Schiffe von 146,486 Ton. eingelaufen. Die Einfuhr besteht hauptsächlich in Holz, Kohle und Eisen, die Ausfuhr (vorwiegend nach England) in Vieh, Butter, Eiern, Geflügel und Getreide. – H. war ehemals befestigt und spielte eine Rolle in den Kriegen mit den Engländern, die es im 14. Jahrh. wiederholt plünderten. 1440 wurde es ihnen durch Dunois für immer entrissen. Am Ende des 16. Jahrh. war H. einer der Stützpunkte der Liguisten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 530.
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