[571] Hosemann, Theodor, Maler, geb. 24. Sept. 1807 in Brandenburg, gest. 15. Okt. 1875 in Berlin, kam 1813 nach Düsseldorf, wo er die Akademie besuchte und bei Arnz u. Winckelmann als Steinzeichner beschäftigt ward. Er widmete sich dann bei Cornelius und Schadow der Malerei, siedelte mit Winckelmann nach Berlin über und lieferte treffliche Illustrationen zu dessen Kinderschriften. Auch wendete er sich damals mit Erfolg der Ölmalerei zu und malte eine Reihe von humorvollen Genrebildern aus dem Berliner Volksleben, die ihn schnell populär machten. Die hervorragendsten sind: die Sonntagsreiter, die Kegelbahn, Volksversammlung der Rehberger, der Sandfuhrmann, Hundefuhrwerk, Kartoffeln in der Schale, ländliche Rendezvous, Jahrmarktsszene, Biertrinker, Sechsundsechzig, herumziehende Musikanten, benebelte Musikanten. Gerade die scheinbar poesielosesten Menschenklassen hat er verstanden durch seinen gesunden, bisweilen etwas derben Humor oder durch harmlose Satire gemütvoll und lebenswahr zu schildern. So ist er der eigentliche Maler des Berliner Spießbürgertums der 1850 er Jahre geworden, dessen Bilder trotz ihrer Anspruchslosigkeit von sittengeschichtlicher Bedeutung sind. Vgl. Weinitz, Theodor H., in Heft 34 der Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins (Berl. 1897).